Sandra Flatt

Direktion, Marketing und Kommunikation

Bibliotheken

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Wir waren dabei: Das Wichtigste von der BiblioCon 2024

Learnings und Impressionen aus Hamburg

Die BiblioCon – vormals Deutscher Bibliothekartag – fand in diesem Jahr in Hamburg statt und bot eine Plattform fĂŒr 4200 Fachleute aus 30 LĂ€ndern. Sie konnten sich an vier Tagen in bis zu 26 parallelen Veranstaltungen ĂŒber aktuelle Themen und Herausforderungen im Bibliothekswesen austauschen. Digitalisierung und KĂŒnstliche Intelligenz (KI) bildeten einen Schwerpunkt der Konferenz.

Themen und EindrĂŒcke – es war viel los

Viele EindrĂŒcke und Erkenntnisse wurden mitgenommen. Wir haben sie in einer Nachbesprechung zusammengetragen fĂŒr alle, die nicht – oder nicht ĂŒberall – dabei waren. Die Feedbacks lassen sich zu vier Hauptthemen gruppieren: Strategie-, Tech- und Archiv-Themen sowie allgemeine RĂŒckmeldungen zur BiblioCon als Veranstaltung. (Titelbild fĂŒr Detailansicht in Miro öffnen)

Ein kurzer Überblick:

1. Angesagt: Strategiethemen Unternehmenskultur und Change Management

VerÀnderungen und Mut: VerÀnderungen erfordern Mut und Ausdauer sowie Menschen, die VerÀnderungen umsetzen und begleiten. Es wurde betont, dass VerÀnderung oft auch das Loslassen von alten Strukturen bedeutet.

Fehlerkultur: Ein wichtiger Aspekt des Change Managements ist der Umgang mit Fehlern. Eine positive Fehlerkultur kann VerĂ€nderungen unterstĂŒtzen.

2. Tech-Themen wie KI-VortrÀge und Open-Access-Veranstaltungen waren der Renner

Im wahrsten Sinne des Wortes, man musste sich beeilen, um einen Platz bei den VortrĂ€gen zu ergattern. Teilweise konnten die Besucher:innen die VortrĂ€ge ĂŒber das Livestreaming anschauen – oder auch nicht, weil der Andrang gar zu gross war.

KI im Bibliothekswesen

Integration in ArbeitsablÀufe: Viele Bibliotheken haben damit begonnen, KI in ihre bestehenden ArbeitsablÀufe zu integrieren, insbesondere in Basisfunktionen wie Katalogisierung und Suchsysteme.

Projekte zur Digitalisierung: Verschiedene Projekte zur Digitalisierung von Handschriften und zur Nutzung von Sprachmodellen wurden vorgestellt. Ein Beispiel auch von der ETH-Bibliothek, die ihre Digitalisierungsprozesse mit KI anreichert.

Rechtliche Dimensionen: Ein hÀufig diskutiertes Thema war der EU AI Act und seine Auswirkungen auf Bibliotheken, insbesondere im Hinblick auf die Frage, wer in welchem Umfang mit den Daten arbeiten darf.

Nutzen und Grenzen von KI: Es zeigte sich, dass Bibliotheken zwar mit KI-Tools arbeiten, diese aber weiterhin der menschlichen Kontrolle bedĂŒrfen, um eine hohe QualitĂ€t zu gewĂ€hrleisten. Ausserdem wurde diskutiert, dass Bibliotheken sich dort besonders klar positionieren mĂŒssen, wo sie im Vergleich zu grossen Technologieunternehmen wie Google stehen.

Das Datenmeer – Open Access/APC-Management

Optimierung der Workflows: Es besteht Bedarf an IT-Standards und datenbankbasierten Lösungen, um die derzeit noch hÀufig manuellen und auf Excel-Listen basierenden Prozesse zu verbessern.

TeamĂŒbergreifende UnterstĂŒtzung: Der Aufbau agiler Einheiten fĂŒr Automatisierung und Metadatenmanagement kann zu einer besseren Optimierung und einem effektiveren Wissenstransfer fĂŒhren.

Forschungsnahe Dienstleistungen

Rolle der Bibliotheken: Bibliotheken sollten als Partner und nicht als Konkurrenten der Forschung wahrgenommen werden. An der BiblioCon wurden Modelle diskutiert, wie Bibliotheken als Data Trustees fungieren können.

3. Archive bedeutender denn je: Immer aktuell, das kulturelles Erbe:

Historische Sammlungen: Der Wert historischer Sammlungen in Bibliotheken nimmt zu, insbesondere im Zusammenhang mit KI-Projekten und der stetigen Weiterentwicklung von OCR-Technologien.

Der Wert von Daten: Die schnelle Entwicklung von Chatbots und anderen KI-Tools wurde diskutiert. Es wurde betont, dass der Wert der Daten fĂŒr verschiedene Projekte anerkannt werden muss, und dass rechtliche Dimensionen berĂŒcksichtigt werden mĂŒssen.

4. Über den Kongress 2024

Die BiblioCon in Hamburg war fĂŒr viele Teilnehmende inhaltlich umfassender und spannender als die vorgĂ€ngige in Hannover. Das CCH (CongressCenter Hamburg) war super angebunden und an bester Lage, direkt am Park Planten un Blomen gelegen. BemĂ€ngelt wurde das fehlende Verpflegungsangebot. Die BiblioCon eignet sich sehr gut zum Networken.

Unser Gesamteindruck

Die BiblioCon 2024 hat gerade im Bereich der KĂŒnstlichen Intelligenz viele wertvolle Einblicke und Impulse gegeben, die fĂŒr die zukĂŒnftige Ausrichtung und Entwicklung der Bibliotheken von grosser Bedeutung sind

Die gewonnenen Erkenntnisse und Inputs der BiblioCon unterstĂŒtzen unsere Strategie sowie aktuelle und zukĂŒnftige Projekte.

Der Austausch mit anderen Spezialist:innen bringt uns voran.

Unsere Referent:innen sind absolut gut dabei gewesen, waren perfekt vorbereitet und am Puls der Zeit – der Effort und die PrĂ€sentationen waren exzellent.

BiblioCon-VortrÀge zum Downloaden auf BIB-OPUS-Publikationsserver

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