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Zürich liest in der Baubibliothek – ein Rückblick

Am 27. Oktober 2021 sprachen Petra Gehrmann und Graphic-Novel-Autor Matthias Gnehm im Rahmen eines Werkstattgesprächs zum Thema «Architektur trifft auf Graphic Novels».

Praktisch alle Stühle waren besetzt, als Petra Gehrmann von der Baubibliothek die anwesenden Gäste begrüsste. Die multimediale Lesung im Rahmen von Zürich liest mit dem Titel «Salzhunger» und Autor Matthias Gnehm konnte – vor Ort mit Publikum(!) – durchgeführt werden. Trotz der Abwesenheit der Architekturstudierenden aufgrund der jährlichen Seminarwoche und mancher Konkurrenzvorstellung im Zentrum hatten 25 Personen an diese Veranstaltung im HIL-Gebäude gefunden.

Zürich liest vom 27. Oktober 2021 in der Baubibliothek

Zürichs Architektur als Leitmotiv in Gnehms Werken

Im einführenden Gespräch berichtete der Autor mit Augenzwinkern über seine Motivation vom ausgebildeten Architekten zum Graphic-Novellisten zu wechseln: Es war die Möglichkeit, ohne Geld und ohne Bauherren zu bauen, die ihn gereizt habe. Damit entstand der erste Band «Tod eines Bankers», in dem die Architektur in Zürich eine prominente Rolle spielt, ein Leitmotiv auch in den nachfolgenden Werken. Matthias Gnehm stellte rückblickend fest, dass der Einfluss des früheren ETH-Professors für Architektur und Konstruktion Hans Kollhoff in der Darstellung des zukünftigen Zürichs in diesem Band prägend gewesen sei und ging auf die verschiedenen sehr schön sichtbaren Gebäude in der Graphic Novel ein. Auch eine alte Diskussion, welche Max Frisch aufgebracht hatte, wird in diesem Band aufgenommen, nämlich der «fehlende Kopf» beim Abfluss der Limmat aus dem See. Matthias Gnehm präsentiert eine Lösung mit einem gewagten Hochhaus.

Bildausschnitt aus dem Band «Tod eines Bankers»

Fragen und Antworten

Nach der «Tour d’Horizon» über sein Schaffen und einem Ausblick auf das nächste geplante Projekt beantwortete der Autor die Fragen der Moderatorin Petra Gehrmann ausführlich. Nur die Frage, weshalb seine Hauptfiguren immer männlich seien, brachte ihn etwas ins Stocken.

Matthias Gnehm im Gespräch mit Moderatorin Petra Gehrmann

Multimediale Lesung des Werks «Salzhunger»

Zuletzt und als Hauptteil wurde das Werk «Salzhunger» als multimediale Lesung präsentiert. Die Bilder waren nun mit dazu passenden Geräuschen animiert zu sehen, gleich einem Film. Der Autor las dazu die Sprechtexte der Figuren. Die Hauptfigur, ein Ex-Kommissar, ermittelte in einem alten, ungelösten Fall neu, der in Zürich handelt, vor und in den durch Stücheli-Architekten erstellten Gebäuden. Es handelt sich dabei um eine Auftragsarbeit der Stiftung Stücheli-Architekten zum 70-jährigen Bestehen. Mit einem Cliffhanger (wie der Krimi ausgehen wird), endete die gut einstündige Veranstaltung.

«Salzunger» von Matthias Gnehm

Vorbereitung und Durchführung: neue Erfahrungen gesammelt

Die Vorbereitung und Durchführung dieser multimedialen Lesung waren für die Kolleginnen und Kollegen der Baubibliothek, insbesondere Petra Gehrmann und Olivier Gygi als massgeblich Beteiligte, und die Eventorganisatorinnen, Christina Mathari und Gabriella Padovan (beide Innovation & Networking), eine neue Erfahrung. Gemeinsam und mit tatkräftiger Unterstützung auch von Simone Leitner (Community & Content Marketing) und Lea Bollhalder (INN) mit Live-Tweets direkt aus der Veranstaltung, sowie vielen weiteren Kolleginnen und Kollegen «hinter den Kulissen», wurde es ein erfolgreicher Anlass!

Dankeschön! Die Lesung in der Baubibliothek kam nicht zuletzt durch die Vermittlung des Autors durch Ursula Müller (Leitung Bibliothek Zentrum) zustande.