Marion wurde 2007 als studentische Aushilfe für drei Monate im Hochschularchiv (HSA) angestellt. Damals rechnete sie wohl kaum damit, dass sie ein gutes Jahr später ins HSA zurückkehren würde, um ganze 12 Jahre zu bleiben.
Im Jahr 2009 wurde Marion erneut als studentische Aushilfe im HSA angestellt. Ihre Qualitäten traten so deutlich zu Tage, dass sie schon bei nächster Gelegenheit angefragt wurde, ob sie auch an einer Festanstellung interessiert wäre. Bereits als Aushilfe war sie in der Erschliessung der Studierendenmatrikel beschäftigt. Nach ihrer Festanstellung bestand ihre erste Aufgabe darin, das Projekt zur Erschliessung dieser wichtigen historischen Quelle zu Ende zu führen.
Hauptsächlich war sie im HSA-Team jedoch für die Abwicklung der Übernahmen von Archivgut verantwortlich. Zudem beriet sie Organisationseinheiten der ETH Zürich sowie des ETH-Rats in Angelegenheiten der Geschäftsverwaltung bzw. des Records Management. In beiden Aufgaben kamen Marions kommunikative Fähigkeiten bestens zur Geltung.
Bei Angeboten privater Schenkungen aus Vor- und Nachlässen ehemaliger Professoren der ETH Zürich war immer wieder viel Fingerspitzengefühl gefragt. Die emotionale Bindung zu den eigenen Dokumenten ist bei den anbietenden Emeriti, oder im Fall von Nachlässen der nahen Angehörigen der Professorinnen und Professoren, häufig sehr gross. Um das Vertrauen der Schenkenden zu gewinnen, ist Zuhören wichtig. Marion tat das meisterlich. Sie hat sich mit viel Geduld Anekdoten, Sorgen und Ansichten angehört, damit die Schenkenden die bedeutenden Quellen zur Wissenschafts- und Hochschulgeschichte mit einem guten Gefühl dem HSA anvertrauen konnten.
Noch schwieriger war die Aufgabe bei der vorarchivischen Beratung der Verwaltungseinheiten der ETH und des ETH-Rats. Zuerst mussten die verantwortlichen Personen gefunden und vom Nutzen einer Beratung durch das HSA überzeugt werden. Marion erfüllte auch diese Aufgabe äusserst kompetent, mit Beharrlichkeit und grosser Überzeugungskraft. Dabei baute sie über die Jahre ein wertvolles Netzwerk auf. Ihr ist es zu verdanken, dass das Wissen und die Kompetenz des HSA rund um Geschäftsverwaltung und Records Management bei zentralen Stellen der ETH heute sehr gefragt sind. Auch beim Aufbau der Digitalen Langzeitarchivierung an der ETH-Bibliothek vertrat Marion das HSA. Archive werden häufig noch immer mit vergilbtem Papier in Verbindung gebracht, aber natürlich gehört die sichere und langfristige Aufbewahrung, sowie die Gewährleistung der Benutzbarkeit, Auffindbarkeit und Zugänglichkeit archivwürdiger Daten heute ebenso zu den Aufgaben moderner Archive. Beim Aufbau des ETH Data Archive war das HSA von Beginn weg enger Partner und Kunde des Forschungsdatenmanagements und Datenerhalts (FDD).
Liebe Marion, nun kehrst Du nach langen Jahren an der ETH Zürich zurück ins Staatsarchiv Aargau. Es ist eine Rückkehr zu Deinen Wurzeln, schliesslich hat dort Deine Karriere als wissenschaftliche Archivarin mit einem Praktikum ihren Anfang genommen. Das HSA verliert mit Deinem Weggang viel mehr als eine kompetente, leistungsstarke und gut vernetzte Mitarbeiterin. Du wirst uns auch als Kollegin und Freundin fehlen, und wir werden Deinen Humor, Deinen Charme und Deine Hilfsbereitschaft sehr vermissen. Dennoch freuen wir uns mit Dir über Deine neue berufliche Herausforderung. Wir wünschen Dir von Herzen einen guten Start im neuen Job und für Deine Zukunft viel Glück und Zufriedenheit!