Christian J. Huber

Archive, Hochschularchiv der ETH Zürich, Sammlungen und Archive

Daten / Open Data, Digitalisierung, Mehr wissen, Plattform

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Transkriptionen in e-manuscripta

Über 500 handschriftliche Seiten wurden im Lockdown transkribiert und sind nun so auf e-manuscripta verfügbar.

Als der Lockdown Mitte März in Kraft trat, musste insbesondere für die studentischen Mitarbeitenden des Hochschularchivs (HSA), die im üblichen Arbeitsalltag mit analogem Archivgut beschäftigt sind, Arbeiten gefunden werden, die sie auch im Homeoffice verrichten konnten. Eine dieser Arbeiten war das Transkribieren von digitalisiertem Archivgut auf der Plattform e-manuscripta. Auf diese Weise wurden bis zur Lockerung der Massnahmen Anfang Juni über 500 Seiten handschriftliche Dokumente übertragen.

Transkriptionen können nach einmaliger Registrierung eingegeben werden

Die Transkriptionen erleichtern dem Leser die Lektüre. Noch viel wichtiger aber ist, dass dadurch der Inhalt dieser handschriftlichen historischen Dokumente maschinenlesbar und durchsuchbar wird. Ein Grossteil dieser Arbeit wurde wie erwähnt von studentischen Mitarbeitenden des Hochschularchivs geleistet. In der Statistik sticht jedoch eine Mitarbeiterin der ETH-Bibliothek ganz besonders hervor. Von den 500 transkribierten Seiten stammen deren sagenhafte 130 von Angela Holter. Die Arbeit hat ihr offenbar so grossen Spass bereitet, dass sie die Tätigkeit auch nach Feierabend fortgesetzt hat. Auf die Leistung angesprochen, hat Angela von ihren Erfahrungen berichtet. Sie lobt das Transkriptionstool: «Man braucht ein bisschen Einarbeitungszeit, aber das System ist wirklich durchdacht. Sehr gut fand ich auch, dass es schnelle persönliche Rückmeldungen gab, wenn man ein spezifisches Problem hatte oder etwas unschön formatiert hat und es dazu noch einen zusätzlichen Trick gab.» Sie fährt fort: «Praktisch ist, wenn man sich wie eine Art Cluster wählt, dort, wo es möglich ist, also einen Briefeschreiber oder Adressaten und sich dann auf den konzentriert. Wenn man den gleichen Autor wählt, kennt man mit der Zeit Eigenheiten seiner Handschrift. Und man ist vertrauter mit den Themen und den erwähnten Namen, die man dann einfacher entziffern und mit Wikipedia verlinken kann.»

Volltexttreffer in einer Suche auf e-manuscripta

Dank der vielen Transkriptionen während des Lockdowns konnte das Transkriptionsmodul einem Härtetest unterzogen werden, der auch einige Schwachpunkte im System offenbart hat, die an die Firma Semantics weitergegeben wurden. Ebenso erhielt das Hochschularchiv Klarheit über den redaktionellen Aufwand. Basierend auf diesen Erfahrungen macht sich das Hochschularchiv nun an die Planung einer ersten kleinen thematischen Crowdsourcing-Kampagne.




Transkription eines Briefes an Frau Einstein