Jonas Stöckli ist der Leiter des Teams Monografien und Normdaten (MON), dem grössten Team innerhalb der Gruppe Integrierte Medienbearbeitung (IMB). In IMB werden die allermeisten gedruckten Medien für die ETH-Bibliothek und die Spezialbibliotheken bestellt und formal erschlossen, dazu teils auch die Online-Medien. Daneben werden viele Bereinigungsarbeiten ausgeführt, die vor und nach der Umstellung auf Alma besonders stark angefallen sind bzw. noch anstehen.

Das Team von Jonas bearbeitet die Monografien und gehört zudem dem GND Editorial Hub von SLSP an, ist also auch für die korrekte Erfassung von GND-Einträgen zuständig. Da wegen der Umstellung des Bibliothekssystems und wegen Corona der Backlog an zu katalogisierenden Büchern sehr stark angewachsen ist, werden den Mitarbeitenden zurzeit die Bücher zum Bearbeiten nach Hause geliefert, um den Backlog so gut wie möglich auch im Homeoffice abarbeiten zu können.

Jonas, was bedeutet für Dich persönlich der Wechsel zur Swiss Library Service Platform (SLSP)?

Der Wechsel zur SLSP ist ein grosser Schritt für die ganze Bibliothekslandschaft der Schweiz, man kommt sich näher und für die Benutzerinnen und Benutzer stehen jetzt die Bestände fast aller wissenschaftlichen Bibliotheken der Schweiz zur Verfügung. Das ist natürlich toll.

Was sind oder waren Deine Kernaufgaben im Projekt ETH goes SLSP (EgS) resp. Change NEBIS?

Im Kern war ich damit beschäftigt, die Daten für die Migration vorzubereiten, das System für die tägliche Arbeit konfigurieren zu helfen und die Mitarbeitenden im Team auf den Wechsel vorzubereiten.

Was waren Deine Aufgaben in der Vorbereitung auf die Umstellung auf Primo VE / Alma / swisscovery?

Ich war v.a. im Projekt EgS bei den ganzen Vorarbeiten zur Migration auf Ebene Metadaten involviert, sei es beim Überprüfen der Daten bei den Testmigrationen oder auch bei der Migration der ETH-UDK, d.h. der Normdaten der ETH-Bibliothek zur Sacherschliessung.

Parallel dazu habe ich ausserdem in der Gruppe Integrierte Medienbearbeitung (IMB) mitgeholfen, unsere Mitarbeitenden möglichst gut auf den Wechsel vorzubereiten.

Zudem war bzw. bin ich in der Expert Group Metadata involviert und habe dort mitgeholfen, die Basis für die Metadaten und die Zusammenarbeit im Bereich des Metadatenmanagements in SLSP zu erarbeiten.

Ausserdem habe ich in einer ad hoc-Arbeitsgruppe beim Aufbau der GND-Redaktionsstrukturen in SLSP mitgeholfen.

Wann war für Dich die anspruchsvollste Phase (im Projekt) und was hat Dich in dieser Zeit am meisten beschäftigt?

Das ganze Jahr 2020 war anspruchsvoll: einerseits war in der Zusammenarbeit mit SLSP und den anderen Partnern einiges unklar und auch auf Ebene Metadaten war und ist teilweise noch vieles ungeklärt. Andererseits weil trotz Corona das Tempo gleich hoch geblieben ist, man aber natürlich andere Dinge machen musste, wie z.B. die Leute im Homeoffice beschäftigen und planen, wer wann am Arbeitsplatz sein kann und darf. Die letzten Wochen vor dem Go-live waren dann sehr anspruchsvoll, v.a. weil die ganze Frage nach der Planung der GND-Redaktionsstruktur in SLSP noch völlig unklar war und kurz vor knapp aufgegleist werden musste.

Zum Glück waren da immer die guten Kolleginnen und Kollegen, mit denen man Freud und Leid teilen konnte und die alle den Druck mitgetragen haben.

Wie hat sich Deine Arbeit verändert, oder wird sich verändern, aufgrund der Umstellung zu swisscovery / Alma / SLSP / …? Gibt es eine positive Veränderung, was ist herausfordernder geworden?

Meine Arbeit hat sich vor allem verändert, weil ich seit Dezember 2020 mit einem Pensum von 30 % für SLSP als GND Central Coordinator tätig bin. In dieser Aufgabe bin ich zusammen mit Hans Schürmann von der ZHB Luzern verantwortlich, die GND-Redaktionsarbeit in SLSP zu koordinieren und zu organisieren. Das ist sicher eine grosse Herausforderung: die Redaktionsarbeit ist politisch innerhalb von SLSP etwas kompliziert verortet und die tägliche Redaktionsarbeit ist mit Alma eher schwieriger geworden. In-house sind wir noch immer damit beschäftigt, die Abläufe und das System aufeinander abzustimmen. Und die tägliche Zusammenarbeit in und mit SLSP muss auch erst noch etabliert werden, das dauert sicher noch ein bisschen.

Vielen Dank für das Interview, Jonas!

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