Barbara Wittwer Sarina Dupont

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Go-live von swisscovery – Ein Blick hinter die Kulissen

Start unserer neuen KiK-Magazin-Miniserie – Was beschĂ€ftigt unsere Kolleginnen und Kollegen? Lest das erste Interview mit Barbara Wittwer!

Die Umstellung zur neuen Rechercheplattform ETH-Bibliothek @ swisscovery ist erfolgt. Betrieben wird swisscovery von der Swiss Library Service Platform, kurz SLSP. Die SLSP wurde von 15 Hochschulen ins Leben gerufen. Bis heute haben sich schweizweit 475 Bibliotheken angeschlossen. Doch wie lĂ€uft es hinter den Kulissen der ETH-Bibliothek? Welche Herausforderungen gibt es und wie geht es weiter? In der neuen KiK-Magazin-Miniserie berichten Euch Kolleginnen und Kollegen der ETH-Bibliothek in Interviews, was sie in der Zeit vor der Umstellung beschĂ€ftige und nach Go-live weiterhin auf Trab hĂ€lt.

Barbara Wittwer vom Team Bibliotheks-IT-Services gibt uns Antworten im Interview

Barbara Wittwer, Bibliotheks-IT-Services

Das Team Bibliotheks-IT-Services (BIT) sorgt in enger Zusammenarbeit mit den anderen Teams der Gruppe IT-Services (ITS) fĂŒr das Customizing und den reibungslosen Betrieb der fĂŒr das KerngeschĂ€ft essenziellen Bibliotheksapplikationen wie z.B. Aleph, Primo und Rosetta.

FĂŒr die ETH-Bibliothek setzt das Team BIT zukunftsweisende Technologien und Kompetenzen ein (NoSQL, BlockChain, DataScience, Requirements Engineering) und unterstĂŒtzt auch das ETH Library Lab.

BIT hat die Single-Sign-on-Lösung libraries.ch entwickelt, die SLSP zukĂŒnftig fĂŒr die Authentifizierung der Privatkundinnen und -kunden einsetzen möchte.

1. Was bedeutet fĂŒr Dich persönlich der Wechsel zur Swiss Library Service Platform (SLSP)?

Mit SLSP wird die Schweizer Bibliothekslandschaft neu organisiert. Ich finde es enorm spannend, bei einem Projekt dieser Grösse und Vielfalt dabei zu sein und selber mitgestalten zu können. Dass es gelungen ist, alle wissenschaftlichen Bibliotheken in der Schweiz aus sechs VerbĂŒnden unter einem Dach zu vereinen, halte ich fĂŒr eine bemerkenswerte Leistung! Ich persönlich konnte durch die Arbeit in einer SLSP-Expertengruppe sowie als Vanguard-Koordinatorin der ETH mit Kolleginnen und Kollegen aus der ganzen Schweiz zusammenarbeiten und dadurch Einblick in andere Bibliotheken erhalten.

SLSP und die EinfĂŒhrung von Alma und Primo VE ermöglichen zudem, dass die 13 Bibliotheken der ETH ZĂŒrich nĂ€her zusammenrĂŒcken und Workflows vereinheitlicht werden können.

2. Was sind oder waren Deine Kernaufgaben im Projekt ETH goes SLSP (EgS) resp. Change NEBIS?

Als stellvertretende Projektleiterin im Projekt ETH goes SLSP bin ich fĂŒr die Koordination aller technischen und fachlichen Arbeiten, die mit der EinfĂŒhrung von Alma und Primo VE einhergehen, verantwortlich. Zudem arbeite ich beim Aufbau einer neuen Support-Organisation mit, die wir fĂŒr den Betrieb unserer Institution Zone in Alma benötigen. Weiter habe ich einen Teil der Alma Konfigurationen ĂŒbernommen.

Die Optimierungsphase von EgS dauert noch bis Ende 2021. In dieser Phase wird die Verbesserung der Workflows in Alma und die Optimierung der SuchoberflÀche in ETH-Bibliothek @ swisscovery im Zentrum stehen.

Im Projekt Change NEBIS war und bin ich als Leiterin des Teilprojekts 2 «Applikationen und Daten» fĂŒr die Koordination und Planung der NEBIS Datenmigration sowie das Abschalten der bisherigen Systeme (Aleph, Primo, SFX, etc.) verantwortlich. Change NEBIS lĂ€uft noch bis Ende Juni 2021.

Change NEBIS, Teilprojekt 2: Erste Auslegeordnung

3. Was waren Deine Aufgaben in der Vorbereitung auf die Umstellung auf Primo VE / Alma / swisscovery?

Als Mitglied des Teilprojekts 3 «IT-Systeme» von ETH goes SLSP habe ich zusammen mit Kolleginnen und Kollegen im Team Bibliotheks-IT-Services Konfigurationen in Alma vorgenommen und dafĂŒr gesorgt, dass das System ab Go-live fĂŒr die ETH-Bibliothek und die weiteren Bibliotheken der ETH einsatzbereit ist. HauptsĂ€chlich habe ich mich mit Ausleihkonfigurationen beschĂ€ftigt, z.B. das Einrichten der Ausleihtheken und des Workflows fĂŒr Kopienbestellungen. Weiter habe ich zusammen mit dem Change-NEBIS-Projektteam sĂ€mtliche Daten in Aleph analysiert und bereinigt, damit sie fĂŒr die Migration nach Alma bereit sind.

4. Wann war fĂŒr Dich die anspruchsvollste Phase (im Projekt) und was hat Dich in dieser Zeit am meisten beschĂ€ftigt?

Es gab viele anspruchsvolle Phasen in den letzten drei Jahren. Eine Herausforderung war sicher der Corona-bedingte Umstieg auf das Homeoffice im MĂ€rz 2020. Dank FlexibilitĂ€t und viel Einsatz von beiden Projektteams und dank Zoom konnten die Projekte glĂŒcklicherweise nahtlos weitergefĂŒhrt werden. Im Projekt Change NEBIS war die Datenmigration, die rund zehn Tage dauerte, die anspruchsvollste Phase. In ETH goes SLSP waren die Wochen nach dem Go-live besonders herausfordernd: Anpassungen in Alma und Primo VE, sowie eine schnelle Informationsweitergabe an alle Beteiligte waren hier wichtig, damit der Betrieb reibungslos funktionieren konnte.

Dadurch, dass ich in beiden Projekten eine leitende Funktion habe, war die grösste Herausforderung, beiden Projekten gerecht zu werden. Allerdings ergaben sich durch diese Doppelfunktion auch Synergieeffekte, die es fĂŒr mich einfacher machten, ZusammenhĂ€nge nachzuvollziehen und Arbeiten zu planen.

Auslegeordnung bei ETH goes SLSP

5. Wie hat sich Deine Arbeit verÀndert, oder wird sich verÀndern, aufgrund der Umstellung zu swisscovery / Alma / SLSP / 
? Gibt es eine positive VerÀnderung, was ist herausfordernder geworden?

Meine Arbeit hat sich durch SLSP stark geĂ€ndert. In den letzten zwei Jahren war ich vor allem mit Projektmanagement beschĂ€ftigt. IT-Aufgaben wie Systemkonfigurationen und Metadatenmanagement waren aber immer Teil meiner Aufgaben. Dies wird auch mit Alma so bleiben: Als Application Managerin von Alma bin ich fĂŒr die Institution Zone der ETH verantwortlich, was bedeutet, dass ich Konfigurationen im System vornehme und zusammen mit meinen Teamkolleginnen und -kollegen Alma fĂŒr den Betrieb optimiere.

Aus systembibliothekarischer Sicht finde ich Alma einfacher und intuitiver in der Anwendung als Aleph. Herausfordernd ist, dass wir weniger Handlungsspielraum haben, da wir nur begrenzt Anpassungen in unserer Institution Zone machen können, einerseits, weil SLSP viele Konfigurationen zentral vorgibt, andererseits, weil die Systembetreuung nicht mehr bei uns, sondern bei Ex Libris liegt.

Dank der Mitarbeit in EgS habe ich mit Kolleginnen und Kollegen aus allen Sektionen und allen Bibliotheken der ETH zusammenarbeiten und dadurch viele Prozesse, v.a. die mir bisher wenig bekannten Ausleih- und Magazinprozesse, kennen lernen dĂŒrfen. Das hat meine Arbeit sehr bereichert und ich bin dankbar fĂŒr die vielen Erfahrungen, die ich in den beiden Projekten machen konnte.

Barbara prÀsentiert Alma in Bibliothek Aktuell

Herzlichen Dank fĂŒr das Interview, Barbara!

Über die Miniserie «Go-live von swisscovery – Ein Blick hinter die Kulissen»
Die Umstellung zur neuen Rechercheplattform ETH-Bibliothek @ swisscovery ist erfolgt. Betrieben wird swisscovery von der Swiss Library Service Platform, kurz SLSP. Die SLSP wurde von 15 Hochschulen ins Leben gerufen. Bis heute haben sich schweizweit 475 Bibliotheken angeschlossen. Doch wie lĂ€uft es hinter den Kulissen der ETH-Bibliothek? Welche Herausforderungen gibt es und wie geht es weiter? In der KiK-Magazin-Miniserie berichten Euch Kolleginnen und Kollegen der ETH-Bibliothek in Interviews, was sie in der Zeit vor der Umstellung beschĂ€ftige und nach Go-live weiterhin auf Trab hĂ€lt.

Weitere BeitrÀge in der Miniserie