Am 03.02.2020 nahm Rafael Ball an der zweiten von der SATW organisierten Konferenz «F3–Fighting Fake Facts» in Basel teil. Rafael Ball zeigte in seinem Referat «Strategisches Verhalten als Überlebenskonzept in der Wissenschaft: Die neue Awareness-Mentalität» auf, wie sich durch die Digitalisierung die Tendenz in der Wissenschaft verschärft hat, immer mehr Ressourcen in das Generieren von Aufmerksamkeit zu investieren. Wie auch im zusammenfassenden Blogbeitrag von Adrian Sulzer zur Konferenz ausgeführt, erläuterte Ball, dass wissenschaftliche Arbeiten zunehmend einer quantitativen statt qualitativen Bewertung unterzogen werden; Wahrnehmungskennzahlen wie bspw. der «Altmetric Attention Score» werden heute auch von etablierten Institutionen und Datenbanken genutzt. Insbesondere für junge Forschende ist es kaum möglich, sich diesem «Aufmerksamkeitswettbewerb» zu entziehen, da Karrieren und Fördermittel davon abhängen und der Wettbewerb in der Publikationsindustrie nach spektakulären Ergebnissen verlangt. Dies kann dazu verleiten, sich nur noch mit Trendthemen zu beschäftigen, fragwürdige Experimente durchzuführen, aufmerksamkeitsstarke Ergebnisse anzustreben oder gar zu fabrizieren. Sein Fazit: «Wenn Wahrnehmung wichtiger wird als Wahrheit, dann werden für die widerspruchslose Grenzverschiebung von Wissen zur Meinung und umgekehrt alle Schranken fallen».