magazine

Usability-Optimierungen auf ETH-Bibliothek @ swisscovery

Dieser Artikel gibt einen Überblick über bereits implementierte Anpassungen, die für unsere User einen unabdingbaren Mehrwert generieren.

Bald ist es bereits ein Jahr her, seit swisscovery respektive die ETH-spezifische Rechercheplattform ETH-Bibliothek @ swisscovery online ging. Die Umstellung stellte für unsere Kundinnen und Kunden eine grosse Veränderung dar und führte auch zu einer gewissen Verunsicherung. Einzelne Usability-Friktionen waren wohl unvermeidbar, verbarg sich hinter diesem Go-live unter anderem die Ablösung der jahrelang feinjustierten Discovery-Software «Primo Classic» durch das noch junge Standard-Softwareprodukt «Primo VE» sowie die strukturelle Transition von mehreren Verbünden zur Swiss Library Service Plattform SLSP mit einer damit einhergehenden Standardisierung.

Kontinuierliche Verbesserung auf verschiedenen Ebenen

Seit der Einführung der Rechercheplattform ETH-Bibliothek @ swisscovery arbeiten das Projekt ETH goes SLSP und namentlich die darin involvierten Discovery-Expertinnen und -Experten Annette Guignard (Product Owner Primo VE), Noémie Ammann (Application Manager Primo VE Configuration & Data) und Bernd Uttenweiler (Application Manager Primo VE Customization, Linked Data and Interfaces) an der kontinuierlichen Verbesserung der User Experience.

  • In den ersten Wochen nach Go-live dienten regelmässige Stand-up-Meetings dem direkten Austausch zwischen Information, Ausleihe und den Discovery-Expertinnen und -Experten.
  • Via Feedbackwall oder E-Mail flossen eingehende Kundenrückmeldungen in die Problemlösungen ein.
  • Kundenbefragungen haben im Rahmen des SLSP-Projekts «Agile Primo VE Customizing» bereits identifizierte Pain Points bestätigt.
  • ETH-bibliotheksintern konnte man auf einen umfangreichen Erfahrungsschatz und grosse Expertise zurückgreifen und so proaktiv die eigene Institution Zone (IZ) View optimieren.

Neben Konfigurationsanpassungen im System können Verbesserungen oder Problemmilderungen insbesondere durch das Customizing der eigenen View erzielt werden. Exemplarisch soll dies die folgende Auflistung einiger bereits implementierten Anpassungen veranschaulichen. Klar erkennbar ist, dass eine eigene, anpassbare View für die Institution Zone ETH Zürich mit ihren 13 Bibliotheken und letztlich insbesondere für unsere Kundinnen und Kunden einen unabdingbaren Mehrwert generiert.

Cards auf der Startseite

Diverse Cards informieren unsere Kundinnen und Kunden über grundlegende Sachverhalte oder wichtige News. Letztere werden aus der Website der ETH-Bibliothek importiert. Dies ermöglichte es uns, auf Kundenfeedback zu reagieren und Probleme kommunikativ zu mildern.

Gebührenhinweis beim Bestellvorgang

Die im Bestellprozess angezeigten Hinweise zu den Gebühren sind abhängig davon, ob die Kundin / der Kunde ETH-Angehörige/-r ist oder nicht und falls ja, ob es sich um ETH-Studierende oder ETH-Mitarbeitende handelt. Zudem wird darunter auf die Gebührenhinweise der ETH-Bibliothek verlinkt.

Das SLSP-Projekt Rapido arbeitet daran, dereinst kontextsensitive Gebührenhinweise anzeigen zu können.

Hinweis zum kostenlosen ZB-Kurier

Wenn eine Ressource innerhalb der IZ ETH Zürich nicht verfügbar ist, dies allerdings bei der Zentralbibliothek Zürich (ZB) der Fall ist, wird ein entsprechender Hinweis auf den kostenlosen ZB-Kurier bereits in der Institutionen-Liste angezeigt. Sofern innerhalb der IZ «UZH und ZB Zürich» nur die UZH ein Exemplar hat, erscheint der Hinweis nicht.

Off-Campus-Hinweis bei elektronischen Ressourcen

Wollen Kundinnen und Kunden von ausserhalb des ETH-Netzwerks auf eine durch die ETH Zürich lizenzierte E-Ressource zugreifen, macht sie ein entsprechender Hinweis auf die Paywall aufmerksam. Verlinkt wird zudem die Anweisung, wie auf elektronische Ressourcen zugegriffen werden kann.

Verfügbarkeitsanzeige in der Kurzansicht

In der Ergebnisliste konnte bei Ressourcen ohne ETH-Bestand anstelle der wenig aussagekräftigen und verwirrenden Angabe «Verfügbare Services prüfen» ein genauer spezifizierter Hinweis implementiert werden. Den Kundinnen und Kunden ist somit auf einen Blick klar, wenn es an den Bibliotheken der ETH kein Exemplar gibt, jedoch möglicherweise in anderen swisscovery-Bibliotheken.

Verbesserungen im Benutzungskonto

Im Benutzungskonto erscheint ein Hinweis, wenn ETH-Angehörige ihre SWITCH edu-ID nicht mit ihrem ETH-Konto (www.passwort.ethz.ch) verknüpft haben und demzufolge nicht von den ihnen zustehenden Privilegien profitieren.

Falls Kundinnen und Kunden ihre Adresse aktualisieren möchten, finden sie zudem den für ihre User Group relevanten Link direkt in den persönlichen Details.

Copyright-Hinweis bei Digitalisierungsanfragen

Ein Hinweis macht Kundinnen und Kunden bei Digitalisierungsanfragen darauf aufmerksam, dass aus Urheberrechtsgründen keine vollständigen Dokumente digitalisiert werden dürfen. So kann verhindert werden, dass Aufträge solcher Art eingehen und durch die ETH-Bibliothek zurückgewiesen werden müssen.

Bestellhinweise für Archive und Sammlungen

Ein ursprünglich angezeigter nutzloser Link («inkingParameter1») konnte durch einen spezifischen Hinweis und Link ersetzt werden. Seit Sommer 2021 ist dies auch in swisscovery umgesetzt und soll im November 2021 in den Views aller IZs deployed werden.

Stornierungsfunktionalität

Zum Abschluss dieser Liste eine Optimierung, die auf den ersten Blick nur den Bibliothekarinnen und Bibliothekaren hilft, welche jedoch auch Missverständnisse vermeidet und sowohl für Bibliotheksmitarbeitende als auch für Kundinnen und Kunden nützlich ist:

Die Verfeinerung der Stornierungsfunktion für Ausleih-Bestellungen konnte Anfang Oktober 2021 von SLSP übernommen werden und musste noch um diejenige für Digitalisierungs-Bestellungen ergänzt werden. Vorher waren Bestellungen im Benutzungskonto jederzeit stornierbar. Dies führte zu Unmut und unnötigem Mehraufwand respektive Kosten, wenn z. B. Bestellungen bereits zur Abholung bereitgestellt oder per Kurier verschickt waren. Nun ist das Stornieren in diesen Prozessstadien deaktiviert.

Fazit und Ausblick

Wie bereits oben in der Einleitung angetönt, hat sich die IZ-eigene View ETH-Bibliothek @ swisscovery absolut bewährt und verleiht uns eine gewisse Autonomie. Da unsere Kundschaft jedoch auch über andere Views (swisscovery, Views anderer IZs) auf die Ressourcen der IZ ETH Zürich zugreift, steht die gesamte SLSP-Community vor der Herausforderung, implementierte Usability-Optimierungen allen Views und somit Kundinnen und Kunden zu Gute kommen zu lassen. Vorschläge für die entsprechende technische Umsetzung dieses komplexen Prozesses konnten bei SLSP deponiert werden.

SLSP ist sich mittlerweile des Optimierungspotentials bewusst und hat eine Usability-Studie unter externer Begleitung im kommenden Jahr zugesichert. Zudem arbeitet SLSP am Projekt Rapido, mit dem Verbesserungen rund um den Bestellprozess erwartet werden. Innerhalb unserer IZ sorgt ein enger Austausch der Product Ownerin Primo VE mit dem Team Information aber auch die regelmässigen Meetings der IZ-Koordination mit den Bibliotheken der ETH für das unentbehrliche Kundenfeedback. Selbstverständlich dürfen auch Mitarbeitende aus anderen Bereichen der ETH-Bibliothek Usability-Verbesserungen vorschlagen. Wie im Wiki der ETH-Bibliothek beschrieben, genügt hierfür momentan eine E-Mail an den Supportverteiler support-slsp@library.ethz.ch.

Eure Stimmen sind gefragt!

Idea Exchange ist eine Ex Libris-Plattform, um Produkte-Erweiterungen für Primo VE und Alma anzuregen. Die darauf vorgeschlagenen Ideen sind eine gute Option, die User Experience zu steigern und unser Customizing zu entlasten. Deshalb rufen wir Euch dazu auf, die hier im Wiki der ETH-Bibliothek empfohlenen Ideen mit Eurer Stimme zu unterstützen. Zur Stimmabgabe muss einzig eine gültige E-Mail-Adresse angegeben werden.

Insbesondere ist der Vorschlag zu pushen, im Benutzungskonto eine integrierte Übersicht sämtlicher Ausleihen und Aktivitäten zu implementieren, unabhängig davon, in welcher Institution Zone sie getätigt wurden. Dies ist einer der grössten Mängel aus Sicht unserer Kundinnen und Kunden.

Vielen Dank für Eure Unterstützung!