Kompetenzen in der Informationssuche oder Literaturverwaltung sind entscheidend für Studium und Doktorat. Kolleginnen und Kollegen aus verschiedenen Teams tragen dazu bei, dass die Angehörigen der ETH Zürich in effiziente Recherchestrategien und in die Angebote der ETH-Bibliothek eingeführt werden.
Über 1’600 Personen erhielten während des Herbstsemesters 2019 Schulungen in der Informationsrecherche und Einführungen in die Services der ETH-Bibliothek. Die Palette reichte von «Getting-Started-Kursen» mit etwas über hundert Erstsemestrigen bis zu massgeschneiderten Kursen für verschiedene Departemente.
Kooperation mit Departementen
Fachspezifisch massgeschneiderte Kurse spielen seit einigen Jahren eine immer bedeutendere Rolle im Kursportfolio, kann doch auf diese Weise gezielt auf Fragestellungen und Arbeitsweisen einzelner Disziplinen eingegangen werden. Diese Veranstaltungen sind in die Curricula der Departemente eingebunden und werden – in Zusammenarbeit mit Fachreferentinnen und Fachreferenten – für eine Professur oder einen Studiengang durchgeführt. Beispielhaft zu nennen sind hierbei etwa die Einführungskurse für Bachelor- und Master-Studierende im D-GESS (ca. 40 Personen) oder im Studiengang Geomatik sowie die Beteiligung an Veranstaltungen wie die «Happy Hour Education» im D-HEST (Studiengang Medizin). Diese Kooperationen können auch von unserer Seite nicht hoch genug eingeschätzt werden, da sie uns nicht nur Einblicke in die Inhalte und Bedürfnisse der Studiengänge, sondern auch wertvolle Kontakte zu Dozierenden ermöglichen.
Als ein für informationswissenschaftliche Fragestellungen besonders aufgeschlossenes Departement erweist sich das D-USYS, mit dem die Zusammenarbeit seit einigen Jahren stetig ausgebaut wird. Mittlerweile nehmen an den mehrteiligen Schulungen jeweils über 150 Personen teil, die auch Themenfelder wie wissenschaftliches Arbeiten und Schreiben umfassen. Persönliche Kontakte sind hier Gold wert: Dank der engen Zusammenarbeit mit dem TdLab können die Inhalte der Kurse bereits im Vorfeld des Semesters auf die vom Departement durchgeführte Fallstudie «Umwelt-Problem-Lösen» passgenau abgestimmt und mit dem Dozenten geplant werden. (Das Transdisciplinary Lab TdLab konzipiert und erprobt Bildungs- und Forschungsansätze zur Bewältigung von Komplexitäten der nachhaltigen Entwicklung.)
Diese Art der curricularen Einbindung hat den Vorteil, dass die Studierenden die erworbenen Fähigkeiten umgehend anwenden müssen, was zu einem nachhaltigeren Lerneffekt beiträgt. «Nachhaltiges Wassermanagement im Oberengadin unter Berücksichtigung des Klimawandels» oder «Nachhaltig Kiesabbauen, Wiederauffüllen und Rekultivieren im Windlacherfeld/Weiach (ZH) im Spannungsfeld von Naturschutz, Landwirtschaft und Waldnutzung» lauteten zum Beispiel zwei Themen der Studierenden, die diese im 1. Semester und uns bei der Literaturrecherche herausforderten.
«Über 1600 Teilnehmerinnen und Teilnehmer nahmen im HS 2019 das Schulungs- und Einführungsangebot der ETH-Bibliothek wahr»
Auch mit dem D-ARCH konnte die Zusammenarbeit weitergepflegt werden. Die Einführung in die Recherche und in die Baubibliothek wurden in einem mehrteiligen Kurs als Teil des Curriculums anhand einer konkreten Aufgabenstellung durchgeführt. Zusätzlich haben sich in der Baubibliothek die Anfragen nach massgeschneiderten, inhaltlich vielfältigen Schulungen auf CAS-, MAS- oder Doktoranden-Ebene im D-ARCH verdoppelt. Neu werden auch Kurse zum Literaturverwaltungsprogramm Zotero angeboten, die Personen über das D-ARCH hinaus aus den verschiedensten Fachrichtungen anzusprechen vermochten. Zusätzlich konnte im Rahmen einer Summer School des gta, an der zahlreiche internationale Studierende von anderen Hochschulen teilnahmen, ein Workshop mitgeplant und gemeinsam durchgeführt werden. Daneben bietet auch der Material Hub laufend Führungen in seine Materialsammlung und zu Ausstellungen an. Insgesamt verzeichneten die Veranstaltungen in der Baubibliothek somit über 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer.
Massgeschneidert und persönlich
Nicht zu vergessen sind Kurse im Rahmen des Angebots Book a Librarian, das es unseren Kundinnen und Kunden erlaubt, ausserterminlich und in einem sehr persönlichen Setting Fragen zu stellen und konkrete Probleme zu diskutieren. Die Buchungsanfragen nehmen hier ebenfalls erfreulich zu.
Die Teams der Information und Spezialbibliotheken führten im Zeitraum von September bis Dezember – zusätzlich zu den öffentlich ausgeschriebenen Kursen – insgesamt 48 Veranstaltungen auf Anfrage durch. Darunter befanden sich neben Einzelberatungen für eine Literaturrecherche beispielsweise Gruppenführungen für über 40 Personen der Universität Zürich und rund 80 Kolleginnen und Kollegen der Abteilung Services der ETH Zürich sowie eine Führung für die Geschäftsstelle des Schweizerischen Wissenschaftsrats. Besuche dieser Art erfordern eine effiziente, sektionsübergreifende Organisation sowie einen hohen personellen Einsatz.
Darüber hinaus werden die Angebote und Dienstleistungen der ETH-Bibliothek seit vielen Jahren an den obligatorischen ETH-internen Veranstaltungen wie ETH Start für neue administrativ-technische Mitarbeitende und Orientation Event für neues wissenschaftliches Personal vorgestellt. Zwar kann an diesen Anlässen nicht in die Tiefe gegangen werden, dennoch erreicht die ETH-Bibliothek damit mehrere hundert Personen.
Last but not least erhielten im Herbst überdies sieben Klassen aus dem Kanton Zürich, die vor ihrer Maturaarbeit stehen und einen technisch-naturwissenschaftlichen Schwerpunkt belegen, eine Rechercheschulung und eine Führung durch die ETH-Bibliothek. Auf diese Weise konnten die insgesamt rund 110 Schülerinnen und Schüler frühzeitig zur Informationskompetenz geschult werden.
Ziel im Jahr 2020 ist es, weitere von den Kundinnen und Kunden gewünschte Themen zu identifizieren bzw. zu vertiefen, sei es etwa rund um das wissenschaftliche Schreiben und Zitieren oder die Implementierung unserer Kursinhalte in Moodle oder andere Online-Tools.