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LERU will Open Science forcieren

Treffen in Mailand fordert neue Metriken und VertrÀge

Vom 28. bis 29. Februar 2024 trafen sich die Mitglieder der Information and Open Access Policy Group der League of European Research Universities (LERU) in Mailand, wo ich die ETH ZĂŒrich vertrat. Zwei wichtige Themen des Knowledge Managements und von Open Access standen im Fokus.

Next Generation Metrics

Das erste Thema waren die laufenden Bestrebungen der LERU, in der Wissenschaftsevaluation einen neuen Umgang mit Metriken zu etablieren – Stossrichtung: «measure things differently» und «measure different things».

Dazu sollen die zentralen, monopolistisch und proprietĂ€r ausgerichteten Datenbanken der Verlagsindustrie – etwa Web of Science von Clarivate oder Scopus von Elsevier – durch freie Datensammlungen ersetzt werden, wie sie zum Beispiel im Projekt OpenAlex verwendet werden.

LERU setzt sich also dafĂŒr ein, dass Open Data fĂŒr die Erstellung von Forschungsmetriken verwendet werden.  Am Treffen wurde in diesem Zusammenhang ĂŒber Daten-Sicherheit, -ZuverlĂ€ssigkeit, -VollstĂ€ndigkeit und -Auswahl diskutiert. In BĂ€lde wird LERU ein neues Policy-Paper mit dem Titel «Next Generation Metrics» veröffentlichen.

Austausch zu Vertragsverhandlungen

Der zweite zentrale Diskussionspunkt betraf die Verhandlungen mit Wissenschaftsverlagen im Rahmen des Transformationsprozesses hin zu Open Access. Dazu tauschten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des LERU-Treffens aus und gewĂ€hrten einander Einblicke in ihre aktuellen Vertragsverhandlungen. Diese Schulterblicke sind sehr hilfreich, weil sie auch uns an der ETH und in der Schweiz bei den aktuellen Verhandlungen mit Elsevier und Wiley nĂŒtzen können.

Besonders interessant war der Vergleich mit UniversitĂ€ten, die nicht auf die TransformationsvertrĂ€ge genannten Publish-and-Read-VertrĂ€ge setzen, welche eine schrittweise Umstellung auf 100% Open Access zum Ziel haben. Stattdessen schliessen diese Unis weiterhin klassische LizenzvertrĂ€ge mit den grossen Verlagen ab. Dennoch bewegen sie sich erfolgreich in Richtung Open Access. So favorisiert etwa die UniversitĂ€t Leiden den GrĂŒnen Weg (Selbstarchvierung auf einem Hochschulrepositorium) sowie zahlreiche weitere Initiativen und alternative AnsĂ€tze zum Open-Access-Publizieren. Es könnte sich lohnen, diese Idee genauer unter die Lupe zu nehmen.

Hier zeigt sich auch, wie wir von der LERU-Mitgliedschaft der ETH ZĂŒrich profitieren: Zum einen können wir die Transformation des Bibliothekswesens an vorderster institutioneller Front international mitgestalten. Und zum anderen lernen wir von den TĂ€tigkeiten und Erfahrungen der Kolleg:innen.

2 Antworten zu „LERU will Open Science forcieren“

  1. Avatar von David Johann
    David Johann

    Ich möchte ergĂ€nzen, dass die ETH-Bibliothek im Bestreben, Open Data fĂŒr die Erstellung von Forschungsmetriken zu verwenden, mit dem Projekt „Towards Open Bibliometric Indicators“ (TOBI) ein Vorreiter ist.

  2. Avatar von Annette Guignard
    Annette Guignard

    Mehr Informationen zum Projekt TOBI findet Ihr hier:
    – PrĂ€sentation vom September 2023: https://zenodo.org/records/10041143
    – Projekt-Kurzbeschreibung: https://library.ethz.ch/ueber-uns/profil/projekte/tobi.html

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